Wandern in Wittens wilden Wäldern


Die Radtouris unterwegs auf Schusters Rappen.

 

Bergbauwandern im Muttental

Dem Frühen Bergbau in einem idyllischen Tal sehen und erleben.


Südlich von Witten fließt der Muttenbach durch ein beschauliches Tal, das durch seine Idylle und Stille hervorragend zum Wandern geeignet ist. Doch die wilde Romantik des Tales, die Wälder und der dahin plätschernde Bach – wohlwissend, dass man hier noch im eigentlich so dicht bebauten Ruhrgebiet steht – ist nicht die einzige Besonderheit: Im Muttental wurde vermutlich die erste Kohle im Ruhrrevier gefunden. Zahlreiche Klein- und 



Kleinstzechen förderten hier einst Kohle in Stollen und ersten Schächten zutage. Heute lassen sich viele Relikte der vergangenen Zeit anhand von rekonstruierten und erhaltenen Objekten auf einem Spaziergang auf dem Bergbau-wanderweg besichtigen. Erschlossen werden durch den Wanderweg auch die Ruine Hardenstein, das Industriemuseum Zeche Nachtigall und das Gruben- und Feldbahnmuseum Theresia. Auch ein Abstecher zum Schloss Steinhausen bietet sich an. Der Artikel erläutert den Weg und die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand und sieht sich als kleinen Reiseführer für einen Tag in einem der schönsten Täler des Reviers an.

Die Wiege des Bergbaus


Bereits im Mittelalter gruben Bauern in Mini-Tagebauen für den Eigenverbrauch nach dem wertvollen Heizrohstoff. Dies geschah in kleinen, oberflächennahen Löchern, den sogenannten Pingen (Einzahl: Pinge), die häufig noch heute als Oberflächenform erkennbar sind. Meist endete der Abbau zwangsläufig durch das Verfüllen der Grube mit Grundwasser, denn Pumpanlagen gab es natürlich noch nicht. Schließlich ging man etwa im 18. Jahrhundert in den Stollenbergbau über, nachdem es staatliche Reglementierungen u.a. zum Erhalt der Landschaftsformen gab. Ein unregelmäßiger Abbau wurde damit unwirtschaftlich, man schloss sich daher in Gewerkschaften zusammen. Im 19. Jahrhundert erfolgte erstmals der Übergang zum Schachtabbau. Mit einem Göpel, also einer Einrichtung zum Heben von Lasten durch Mensch oder Tier, oder durch eine Haspelanlage, einer Kurbel wie an einem alten Burgbrunnen, konnten mit Kohle beladene Gefäße senkrecht an die Oberfläche geschafft werden. Schließlich wurde der Abbau industriell und mit Hilfe von Maschinen oder Tieren bewältigt.


Durch die zahlreichen neuen nördlich gelegenen Großzechen im Ruhrgebiet wurde der Abbau in Klein- und Kleinstzechen im Muttental unrentabel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind bereits viele der Zechen aufgegeben worden. Die beiden Weltkriege sorgten aufgrund des Mangels an Brennmaterial währenddessen und in der Nachkriegszeit für eine kurzfristige Neubelebung. Mit der Stabilisierung der Wirtschaft ist der Bergbau im Muttental dann aber komplett verschwunden. Das Tal ist heute wieder sehr idyllisch und zu einem Geheimtipp zum Wandern, Radfahren oder Reiten geworden. Mit dem Bergbau-Wanderweg werden über zwei Dutzend Stationen erschlossen, an denen teilweise original und teilweise rekonstruiert viele dieser Klein- und Kleinstzechen, Stollen und besondere Gebäude zu besichtigen sind.

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