Freitag, den 24.06.2016 - Dienstag, den 28.06.2016
Wir fahren dieses Jahr ins Thüringer Becken, sagte der Tourenleiter….
…. Oh je, da geht es bestimmt nur bergauf! Vielleicht ein E-Bike leihen? Eher nicht, wir schaffen das mit eigener Muskelkraft! Ein geeignetes Hotel war in Wandersleben schnell gefunden und weit
(mit dem Auto von Dortmund dahin) ist es auch nicht. Morgens los und kurz vor Mittag da, gleich noch eine Tour?! Klar, schnell eingecheckt und die Zimmer bezogen, dann möglichst luftig angezogen
(das Thermometer zeigte fast 30° im Schatten) und auf nach Gotha! Die Landschaft erstaunlich flach und die Radwege gut zu fahren. Schnell war Gotha erreicht und das Schloss Friedrichstein
erklommen. Anschließend füllten wir unseren Kohlehydratspeicher in der Altstadt mit einem Weizenbier (natürlich alkoholfrei) und einem Eis auf. So gestärkt ging es zurück nach Wandersleben.
Der nächste Tag sollt der anstrengendste werden! 3 Bergetappen standen auf dem Tourenplan. Da wir uns in der Region -Drei Gleichen- aufhielten, war uns klar was passieren sollte. Nämlich Höhenmeter! Nachdem wir einige Kilometer angerollt waren, kam schon die erste Bergwertung. In der Nähe von Erfurt-Bischleben nahmen wir einen nicht immer Fahrrad-freundlichen zwei Kilometer langen und 106 hm Anstieg rauf zur Waldgaststätte „Das Waldhaus“, hier erstmal rasten. Nach der Stärkung kam die erholsame Abfahrt zum Schloss Molsdorf (Barocken Landsitz und Lustschloss). Auf dem Gera-Radweg geht es nun direkt nach Arnstadt. Und schon wartet die 2te Bergwertung hinauf zur Veste Wachsenburg (eine der Drei Gleichen) auf uns. Nach schweißtreibenden 100hm auf 1,5km Fahrweg waren wir oben. Und weiter geht`s durchs Thüringer Becken nach Mühlberg und hoch zur gleichnamigen Burg. Das ist unsere 3te Bergwertung mit 80hm auf 0,8km Länge, der kürzeste Anstieg. Jetzt noch runter vom Berg und ab zum Hotel. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass es noch wärmer war als am Vortag?
Der zweite Tag versprach angenehmes Radfahr-Wetter. Sehr zum Erstaunen des Tourenleiters beschloss die Gruppe, statt mit der Bahn mit dem Rad nach Erfurt zu fahren! Gesagt getan, entlang des Gera-Radwegs fuhren wir zielstrebig, ohne große Schwierigkeiten, auf die Stadtmitte von Erfurt zu, die wir gegen Mittag erreichten. Das erste uns sehr bekannte Gesicht, was uns entgegenstrahlte, war die Maus. Nachdem wir uns zum Gruppenfoto am Lutherdenkmal versammelt und abgelichtet hatten, führte uns unserer Weg durch Erfurt über die Krämerbrücke zum Dom und der Zitadelle Petersberg. Bevor wir dort ankamen, noch einen Selfie mit Bernd dem Brot!
Der Erfurter Dom
(früher auch Marienkirche oder Propsteikirche Beatae Mariae Virginis genannt) ist der wichtigste und älteste Kirchenbau in Erfurt. Er diente nur kurze Zeit in der Mitte des 8. Jahrhunderts als Bischofssitz und war das gesamte Mittelalter über bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein Sitz des Kollegiatstifts St. Marien. Seit 1994 ist er wieder Kathedrale des neugeschaffenen Bistums Erfurt und Sitz des Domkapitels.
Die Zitadelle Petersberg (auch Festung Petersberg) ist eine ursprünglich kurmainzische, später preußische Stadtfestung des 17. bis 19. Jahrhunderts, die im Zentrum der Thüringischen Landeshauptstadt Erfurt liegt.
Sie gilt als eine der größten und besterhaltenen ihrer Art in ganz Europa und wurde 1665 auf Befehl des kurmainzischen Kurfürsten und Erzbischofs Johann Philipp von Schönborn als Zwingburg gegen die Stadt im neuitalienischen Stil errichtet. Im weiteren Verlauf sollte sie als nördlichste Festung das Kurfürstentum vor Angriffen der protestantischen Mächte schützen.
Von Erfurt ging es dann auf dem Nesseradweg durch das mittlere Nessetal in Richtung Friemar (bei Gotha). Die Fahrner Heide ließen wir rechts liegen und fuhren in einem großen Bogen zu unserem Hotel zurück. Wir haben so viel Gas gegeben, dass wir vor Anpfiff des EM-Spiels Deutschland – Slowakei noch in aller Ruhe duschen und den Fernsehraum im Hotel für unser „Public Viewing“ herrichten konnten.
Tag 3 - Nach einem guten Frühstück bewegten wir uns erst einmal auf unseren Drahteseln zum Bahnhof von Wanderleben, von dort ging es mit dem Zug nach Eisenach, wir wollten rauf zur Wartburg. Vom Bahnhof aus fuhren wir schnurstracks auf die Wartburg zu. Im ersten Drittel des Anstiegs wurden ganz schön die Oberschenkel beansprucht und wir kamen ganz schön ins Schwitzen, obwohl die Temperaturen heute deutlich angenehmer waren. War es jetzt eher positiv oder negativ, dass wir von den ersten 3 Tagen schon ca. 180 km in den Knochen hatten? Und warum liegen Burgen eigentlich immer auf dem Berg? Die weitere Bergfahrt war dann doch nicht so schlimm wie gedacht, wir hatten sogar Luft für ein Foto an der Eselstation. (Oder brauchten wir einfach nur wieder eine Pause?) Weiter als zum Parkplatz für die Autos durften wir auch mit den Rädern nicht fahren. Also ging es weiter auf Schusters Rappen hoch zur Wartburg.
Die Wartburg ist eine Burg in Thüringen, über der Stadt Eisenach am nordwestlichen Ende des Thüringer Waldes gelegen, 411 m ü. NN. Sie wurde um 1067 von Ludwig dem Springergegründet und gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Bedeutung des Namens leitet sich von dem Begriff Warte ab, bedeutet also Wach-, Wächterburg. Der Stadtteil von Eisenach namens Wartha hat allerdings keinen Bezug zur Wartburg. Die heutige Wartburg ist größtenteils im 19. Jahrhundert unter Einbeziehung weniger erhaltener Teile neu gebaut worden. Das heutige Erscheinungsbild der Wartburg und ihres Landschaftsparks geht auf den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach zurück.
Nach Besichtigung jener ging es auf gleichen Weg bergab wieder zurück in die Innenstadt von Eisenach. Berge sind von dieser Seite aus betrachtet doch was Herrliches. Nach einer Stärkung mit Kaffee, Kuchen und Brötchen ging es auf dem Radweg „Thüringer Städtekette“ raus aus Eisenach. Entlang des Naturschutzgebietes Hörselberge fuhren wir zurück in Richtung Thüringer Becken. Als wir Gotha erreicht und durchfahren hatten, sahen wir schon die Drei Gleichen auf uns zukommen. Nach 70km und einigen Höhenmetern waren wir wieder am Hotel.