Der Weltraum, unendliche Weiten

Zur Sternenwarte nach Recklinghausen

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Start / Ziel:

StreckenINFO:

Teilnehmer:

Samstag, den 06.07.2019

André Medzech

Brambauer - Lüntec ● 11:00 Uhr

Brambauer

ca. 60 km ● 343 hm  Rundkurs ● Tourenrad

3 Radler


StreckenInfo:

Die Tour führte uns von Brambauer aus durch das Rieselfeld nach Datteln. Am Rand der Haard entlang umfuhren wir das ehemalige Geländer der Zeche Ewald-Fortsetzung I/II/III und erklommen deren Halde in Oer-Erkenschwick.

Die Halde Ewald-Fortsetzung liegt im nördlichen Ruhrgebiet in Oer-Erkenschwick - um genau zu sein mittig zwischen den Stadtteilen Oer und Erkenschwick. In einigen Quellen wird sie daher auch als Halde Oer-Erkenschwick bezeichnet. Sie ist im Vergleich zu den anderen betrachteten Halden recht beachtliche 50 Meter hoch und misst am höchsten Punkt ca. 130 Meter über dem Meeresspiegel. Angehäuft wurde der Abraum durch die gleichnamige Zeche, die, 1899 gegründet, zuletzt ab 1992 in einem Verbundbergwerk als Bergwerk Haard bezeichnet wurde. Ende der 1990er Jahre begann die endgültige Stilllegung und die Verfüllung der Schächte. Auf dem Zechengelände Ewald-Fortsetzung stehen noch wenige Gebäude, unter anderem ein Förderturm.

Weiter ging die Tour auf die Bahntrasse der ehem. Zechenbahn „General Blumenthal VIII“. Nach passieren von Speckhorn gelangten wir auf direktem Wege zur Westfälischen Volkssternwarte im Recklinghausener Stadtgarten. Nach einer Kaffee und Kuchenpause ging es durch das Nordviertel nach Suderwich; Becklem bis zum Schiffshebewerk nach Henrichenburg. Der Weg führte durch die Ickersche Heide um Ickern herum bis wir das Hochwasserrückhaltebecken im Emscherbruch erreichten. Noch eben durch die Mengeder Heide und Gruppenbruch radeln und weiter ging es dann bis nach Brambauer.

Die Westfälische Volkssternwarte Recklinghausen versteht sich als ein Informations- und Bildungszentrum für Astronomie und Naturwissenschaften. Als wissenschaftliche Bildungseinrichtung dient sie der Popularisierung der Astronomie und der ihr nahestehenden Wissenschaften. Die Einrichtung beherbergt sowohl ein Planetarium als auch eine Sternwarte. Sonderprojektoren erlauben eine Reise in die Tiefen des Alls. 

Das Planetarium ist Himmels-Simulator und Zeitmaschine in einem. Es zeigt fast 6000 Sterne bis zur sechsten Größenklasse, die in einer klaren Nacht mit freiem Auge gesehen werden können. Im Kuppelraum des Planetariums finden 75 Personen Platz.

In der Beobachtungsstation Urania-Tempel kann man zum Beispiel einen sicheren Blick auf die bewegte Oberfläche unserer lebensspendenden Sonne wagen. Unterhalb der Beobachtungskuppel der Sternwarte befindet sich das Fernrohr (Teleskop).

HomePage: sternwarte-recklinghausen.de

Die Zeche Ewald Fortsetzung in Oer-Erkenschwick - am nördlichen Rand des Ruhrgebiets, an der Schwelle zu dem weitläufigen Waldgebiet der Haard gelegen - kann auf eine 100-jährige Bergbaugeschichte zurückblicken. Genau genommen betrifft es den Ortsteil Erkenschwick, denn hier wurde 1899 mit dem Abteufen eines ersten Schachtes begonnen.

Das Bergwerk, anfangs Graf Waldersee, später Ewald Fortsetzung genannt, ging 1902 in Förderung. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Zeche weiter ausgebaut; auf dem Gründungsareal nahe des Ortszentrums entstand die Anlage Ewald Fortsetzung 1/2/3.

Zusammen mit der Zeche wuchs die Gemeinde. Zahlreiche Siedlungen für die Bergarbeiterfamilien entstanden im Umfeld des Bergwerks. Das Leben in Oer-Erkenschwick hing zum großen Teil von dem Bergwerk ab - wie sehr, das wurde in den 1930er Jahren schmerzhaft spürbar, als in Folge der Weltwirtschaftskrise Ewald Fortsetzung in Absatzschwierigkeiten geriet und 1931 geschlossen werden musste. Erst 1938 konnte die Förderung wieder beginnen und sogar steigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg erreichte die Beschäftigtenzahl mit 4500 ihren Höhepunkt. 1969 wurde die Zeche mitsamt der Kokerei in die neugegründete Ruhrkohle AG eingegliedert. 

Größere Veränderungen brachten die 1970er Jahre: Der Verbund mit General Blumenthal 1976 führte zur Einstellung der Förderung auf Ewald Fortsetzung; 1978 erfolgte die Stilllegung im Altfeld Ewald Fortsetzung und die Gründung des Bergwerks Haard. 1977 - 1981 wurde der Schacht An der Haard 1 abgeteuft, der das nördliche Feld erschließt. 1984 wurde die Kokerei stillgelegt. Am 1. Oktober 1992 wurde die Zeche Ewald Fortsetzung mit der Zeche General Blumenthal zum Bergwerk Blumenthal/Haard zusammengelegt. Die Schächte 1/2/3 und 4/5 wurden als Bergwerk Haard weitergeführt. Im Juni 2001 erfolgte der Verbund von Blumenthal/Haard mit dem Bergwerk Auguste Victoria in Marl.

1997 wurde Schacht 2, 1999 die Schächte 1 und 3 der Altanlage verfüllt. Im Anschluss erfolgten Abrissarbeiten. Übrig blieben die Verwaltungsgebäude sowie das Deutsche Strebengerüst mit Schachthalle und Maschinenhaus von Schacht 3. Im nördlichen Zechengelände am Ziegeleitor hat sich auf 4000 qm ein ehrenamtlich betriebenes Museum mit einer sehenswerten Bergbausammlung angesiedelt. Auch Hochzeiten im Bergbau-Ambiente sind hier möglich.

Die benachbarte Halde Ewald Fortsetzung wurde vom Regionalverband Ruhr zu einem Naherholungsgebiet umgestaltet und im August 2009 der Öffentlichkeit übergeben.

HomePage: Zeche Ewald Fortsetzung