1835 - "Der letzte Wolf in Westfalen"
"Es war einmal" im Münsterland
Datum:
Tourenleitung:
Treffpunkt:
Start / Ziel:
StreckenINFO:
Hinweis:
Samstag, den 21.05.2022
André Medzech
Brambauer, Lüntec-Café ● 10:00 Uhr
Brambauer / Herbern
ca. 80 km ● 496 hm ● Rundkurs ● Tourenrad
Bitte Verpflegung für den Tag und ein verkehrssicheres Fahrrad mitbringen;
außerdem empfehlen wir das Tragen eines Helmes.
Am 19. Januar 1835 wurde hier vom Gastwirt Joseph Hennemann, Herbern, der letzte Wolf in Westfalen zur Strecke gebracht. Am hundertsten Jahrestag wurde dieser Gedenkstein gesetzt.“ So steht es stark verwittert auch einem Denkmal gegenüber der nicht mehr betriebenen Gaststätte „Zum Letzten Wolf“ in Herbern-Horn. In „Westfalens Tierleben“ hat Professor Landois das Geschehen am 19. Januar 1835 knapp 50 Jahre später so geschildert: Weil ein starker Wolf große Schäden angerichtet habe, hätten die Jäger zur Treibjagd geblasen. Der Wirt Joseph Hennemann habe den Wolf auf einer Weide über ein Heck springen sehen und einen Schuss auf die Breitseite des Wolfes abgegeben. Das Tier sei aber weitergerannt und durch eine gegenüberliegende Wallhecke im Gehölz verschwunden. Dort ertönten zwei weitere Schüsse. Als Hennemann den Wolf erreicht habe, hätten Merveldtsche Jäger behauptet, ihn erlegt zu haben. Hennemann bemüht die Behörden und erhielt Recht: Die Rehposten, die den Wolf getötet hatten, stammten aus seiner Waffe.
Heimatforscher Josef Farwick berichtet in seinem Buch über das Dorf Herbern, das Hennemann 1936 Herberner Schützenkönig geworden sei. Auf der Königsplakette ist zu lesen: „Mit meinem Gewehr erwarb ich mit Ehr, auch Freunde nicht wenig, War zweimal schon König. Auch hab ich in Westfalen den letzten Wolf erlegt und dadurch viel Neid und Streit erregt.“
Das Wetter
Bedeckt
Temperatur:
15°C / 11°C
Windstärke:
20 km / h
Windrichtung:
SW
Tourbeschreibung
Der Weg führte uns auf der Seilbahntrasse, vorbei am Lüntec-Zentrum mit seinem markanten „Colani-Ei“, bis hin ins Naturschutzgebiet „Lippeauen Lünen“. Nachdem wir Alstedde, ein Ortsteil von Lünen, durchfahren hatten, kam der Ruheforst in Cappenberg schnell näher. Weiter durch den Cappenberger Wald fahrend, kann man an einer Stelle ein Blick auf das Schloss Cappenberg erhaschen. Nachdem wir den Ort Langern hinter uns gelassen hatten, ging es am Rand des Kohuesholz entlang bis zur Verdichtungsstation bei Werne. Durch die „Osterbauerschaft“ radelten wir auf abgelegenen Straßen auf das Wasserschloss Westerwinkel zu. Nach umrunden jenes wurde nach einigen Pedalumdrehungen der „Letzte Wolf“ in Herbern erreicht. Von hier aus ging die Tour weiter auf entlegenen Straßen, am Naturschutzgebiet „Duesbecke“ entlang, bis nach Hamm-Stockum. Nun führte uns der Weg, durch das Naturschutzgebiet „Lippeaue von Stockum bis Werne“, bis hin zum „Lippepark Hamm“ im Ortsteil „Herringen“. Nach erklimmen des Haldenzeichens, ließen wir hier den Blick über die Gegend schweifen. Danach ging es entlang des NSG „Brauck und Eckernkamm“ zum Dattel-Hamm-Kanal, der bei Sandbochum überquert wird. Hier folgten wir der Lippe bis nach Werne, wo die Stromschnellen der Lippe erreicht wurden. Parallel ging es an den Dattel-Hamm-Kanal entlang bis nach Beckinghausen. Die Route folgt nun der Lippe bis nach Lünen. Von hier radelten wir am Segelflugplatz von Lünen entlang, am ehemaligen STEAG Kraftwerk vorbei, bis zurück zum Start der Tour.
Impressionen von der Tour:
Sehenswürdigkeiten auf der Tour:
Wasserschloss Westerwinkel
Das Wasserschloss Westerwinkel bei Ascheberg bietet einen ausgesprochen hohen Freizeitwert. Direkt neben dem Wasserschloss Westerwinkel befindet sich der Golfclub Westerwinkel, die 100-Schlösser-Route führt Radfahrer direkt bis zum Schloss und der Jakobsweg ist bei Wanderern sehr beliebt.
Das Wasserschloss Westerwinkel ist eines der frühesten Barockschlösser Westfalens. Die geschlossene vierflügelige Anlage wurde Mitte des 17. Jahrhunderts errichtet. Die Burg wechselte mehrfach den Besitzer.
Die Gesamtanlage erstreckt sich auf zwei rechteckigen Inseln, die Gebäude liegen auf der östlichen Insel, der Garten befindet sich auf der westlichen Insel. Sehr auffallend sind die verschiedenen Perspektiven auf das Schloss bei einer Umrundung der historischen Anlage.
Haldenzeichen Schacht "Franz Nord"
Einzigartig ist die Anordnung der 5 Halden oder Landschaftsbauwerke im Westen der Stadt Hamm. Die Haldenkette zieht sich vom Stadtbezirk Pelkum mit den Halden Sundern und Kissinger Höhe über Herringen mit den Halden Humbert und dem Landschaftsbauwerk Schacht Franz Nord bis nach Bockum-Hövel mit der Halde Radbod. Vier dieser Hochpunkte befinden sich im Lippepark Hamm, nur die Halde Sundern liegt außerhalb, im Nacherholungsgebiet Sundern.
Mit den Haldenzeichen wurden die Hochpunkte mit begehbaren Kunstobjekten versehen. Durch die räumliche Nähe sehen die Betrachter so jede Haldenkuppe, zudem bieten die Haldenzeichen einen sehr schönen Ausblick in die Region. Im Ruhrgebiet ziehen Haldenzeichen wie der Tetraeder in Bottrop und viele mehr schon seit Jahren zahlreiche Besucher an und sind weit übers Ruhrgebiet bekannt.
NSG Lippeaue von Stockum bis Werne
Das Naturschutzgebiet Lippeaue von Stockum bis Werne liegt auf dem Gebiet der Städte Bergkamen und Werne im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen.
Das etwa 188 ha große Gebiet wurde im Jahr 2007 unter der Schlüsselnummer UN-056 unter Naturschutz gestellt. Es erstreckt sich südöstlich und östlich der Kernstadt Werne und südlich von Stockum, einem Ortsteil von Werne, entlang der Lippe. Unweit südlich fließt der Datteln-Hamm-Kanal, etwas weiter südlich verläuft die Landesstraße L 736.